Heinzelmännchen
Heinzelmännchen sind ja die kleinen Helferlein, die niemand zu Gesicht bekommt. Heute habe ich so ein Heinzelmännchen mal vor meine Kamera bekommen. Es heißt Akku-Schere und ohne dieses Heinzelmännchen wäre ich echt aufgeschmissen und hätte jedes Jahr eine fette Sehnenscheidenentzündung, weil meine Hände im Alltag nur eine Computermaus bedienen.
Beim Schneiden ist es Anfang Januar noch ziemlich frostig. Trotzdem wärmt die Sonne bei schönen Wetter. Allerdings pfeift der Wind im oberen Teil unseres Wengerts doch ziemlich.
Das erklärt auch, warum uns im vergangenen Jahr gerade im oberen Bereich einiges erfroren ist. Zu schneiden gibt es da dann oft nicht viel. Es stellt sich eher die Frage: Was kann ich stehen lassen, damit es dieses Jahr noch austreibt.
Trotzdem macht die Arbeit Spaß, weil man immer für die nächsten Jahre im Voraus denkt. Und das erfordert Konzentration und ein gutes Werkzeug. Die Akku-Schere leistet hier sehr gute Dienste, weil man schnell arbeiten kann und die Hände nicht müde werden. Allerdings ist beim Schneiden große Vorsicht geboten: auch Zweige mit einem Durchmesser von drei Zentimeter schneidet die Schere mühelos. Man kann sich denken, was das heißt, wenn der Finger dazwischen wäre.
Keine Sorge, meine Finger sind noch dran und ich habe es dieses Jahr auch geschafft, keine Drähte durchzuschneiden! Einen dicken Dank auch an mein zweites Heinzelmännchen: Meine Frau möchte auf den Fotos nicht erscheinen, hilft aber immer tatkräftig mit. Diesmal beim Ausputzen, also beim herausziehen der alten und abgeschnittenen Ruten und beim „putzen“ der Ruten, die noch stehen bleiben. Hierbei wenden die Blattstängel und Ranken abgeschnitten mit denen sich die Rebe am Draht festhält, damit sie anschließend für das kommende Jahr gebogen werden kann.
Als dritter und ebenfalls wichtige Helfer sind mehre Schichten Kleidung, warme Handschuhe und ein paar handgestrickte Wollsocken nicht zu vernachlässigen.